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AD Hagen
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Das AD in Jerusalem? Und das in Zeiten von Corona?! Waren wir da etwas zu leichtsinnig? Aber nein, Nathan und Jerusalem waren am 8.10.2020 gar nicht so weit weg. Die Kurse Deutsch LK Q1/Holtkamp, Deutsch LK Q2/Schneider und ev. Religion GK Q2/Cleff trafen im LUTZ im Theater Hagen auf Nathan, Saladin und den Tempelherren. 

Das LUTZ hatten sich des abiturelevanten Stoffes „Nathan, der Weise“ von G.F. Lessing angenommen und in seiner Inszenierung die historische Geschichte, die zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem spielt mit aktuellen Ereignissen in Deutschland gekonnt verknüpft. So sprang die Inszenierung immer hin und her zwischen Szenen in einem Archiv, in dem Berichte über Übergriffe und Attentat gesammelt werden, die antisemitischen und antiislamistischen Hintergrund haben und dem historischen Jerusalem. Da wurde zum Beispiel im Archiv eine Akte gefunden und der Inhalt der Akte gab die Einführung in das Geschehen in Jerusalem. So zu Beginn: eine Adoptionsurkunde, die sich als die Akte herausstellt, in der Nathans Adoption von Recha behandelt wird. 

Die vier Schauspieler/innen verkörperten dabei allen Rollen im Hier und Jetzt und im Damals. Durch kleine Veränderungen an ihren Kostümen schlüpften sie in andere Rollen. 

Durch diese Verknüpfung von heutigen Übergriffen und dem historischen Stoff wurde deutlich, dass das, was in der berühmten Ringparabel ausgedrückt wird, bis heute nicht umgesetzt wurde. So schließt der Richter in der Parabel doch damit, dass sich durch das Verhalten der drei Ringbesitzer der Ring erst in seiner Kraft erweisen wird. Doch wie verhalten wir uns? Wie sieht es mit dem Verhältnis der drei monotheistischen Religionen in unserem Land aus? Was würde der Richter nur sagen, wenn er jetzt wiederkäme? 

Sind nicht der Worte genug gemacht? Als Zeichen, dass nun Taten zu folgen haben, die dem Ring gerecht werden, kündigt eine der Archivangestellten, um sich in einem Fußballverein aktiv gegen rechte Gewalt einzusetzen. 

Eine eindrückliche und sehr gelungene Inszenierung, wie wir ADler fanden. Und dank Corona hatten wir das gesamte LUTZ für uns. Zwar mussten wir die gesamte Zeit im Haus eine Maske tragen und bekamen gruppenweise Plätze zugeordnet, aber das haben wir als nicht stören angesehen. 

Ein großes Lob und einen großen Dank an das Team des LUTZ, das uns in diesen so anderen Zeiten einen eindrücklichen Theaterbesuch ermöglicht hat!

(Text und Fotos: Madrisa Cleff)