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Der Literaturkurs spielt "Die Welle"

Hagen. (AD) Der Literaturkurs des Albrecht-Dürer-Gymnasiums brachte eine ernste und zugleich auch aktuelle Thematik mit einem besonderen Kniff auf die Bühne. „Die Welle“ nach dem gleichnamigen Roman Morton Rhues schwappte durch die schuleigene Aula und ergriff auch die Besucher, denen begleitend eine Wanderausstellung zum Thema „Jugend im Dritten Reich“ geboten wurde.

„Als ob so etwas wieder passieren könnte“, ist die einhellige Meinung des Geschichtskurses des amerikanischen Lehrers Ross, gespielt von Marc Andre Ploeger, als dieser ihnen Filmdokumente zum nationalsozialistischen Regime in Deutschland zeigt. Die Absolventen der Gordon High School sind entsetzt: „Und die Bevölkerung hat einfach zugesehen?“

Doch schon am nächsten Tag sind die Schüler Teil einer eigenen, neuen Bewegung. Geschichtslehrer Ross möchte ihnen den Spiegel vorhalten und das Publikum in der AD-Aula muss mit ansehen, wie die Jugendlichen sich durch das gemeinsame Einschwören auf Werte wie Disziplin, Gemeinschaft und Aktion vereinnahmen lassen. Die Welle als ein anfängliches Spiel hat die Klasse erfasst. Auch vehemente Warnungen durch Laurie Saunders (Felicitas Heinisch), einer engagierten Redakteurin der Schülerzeitung, die die Hypnose ihrer Freunde moniert, kann die Bewegung nicht aufhalten.

Besonders Robert Billings (Daniel Holzrichter), eigentlich ein Außenseiter in der Schule, hat einen neuen Sinn in seinem Leben gefunden und fühlt sich in der neuen Gemeinschaft, in der der eigene Wille nicht zählt und der Einzelne in der Masse untergeht, bestens integriert. Dass die sich entwickelnde Euphorie bei den Schülern durch von Leonard Broda eindrucksvoll eingesprochene Zitate von Adolf Hitler, Joseph Goebbels und Heinrich Himmler immer wieder untermalt wird, lässt den ernsten Hintergrund des Schulexperiments stets gegenwärtig bleiben.

Doch der Höhepunkt der Aufführung, der das Publikum zu Protagonisten werden ließ, sollte noch folgen. „Wir wollten die Zeitebene des schulischen Experiments, den nationalsozialistischen Hintergrund mit der Aktualität des Themas, das in dem Theaterstück steckt, verbinden“, erklärte Literaturkursleiterin Andrea Köhler. Bei der Auflösungsveranstaltung der mittlerweile mit weiteren Mitgliedern gewachsenen Bewegung der Welle hält Initiator Ross seinen Schülern vor, sie seien selbst gute Nazis geworden, und die Besucher finden sich aufgrund von zum Abschluss mitten unter ihnen agierenden Schauspielern im Publikum des letzten Treffens der Welle-Mitglieder wieder. Als im Anschluss die Akteure der Aufführung zur fröhlichen Marschmusik rhythmisch beklatscht werden, während aktuelle Bilder von heutigen Kindersoldaten per Videoanimation im Hintergrund flimmern, wird klar: Eindrucksvoller hätte man die Aktualität des Themas kaum präsentieren können.