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Gedenkstättenfahrt in Berlin

Das Albrecht-Dürer-Gymnasium auf Gedenkstättenfahrt in Berlin 

Eine Kälte, die nichts mit dem Wetter zu tun hatte, überkam uns alle, als wir diesen Ort betraten. Eine Kälte, die uns auch für den restlichen Tag begleiten sollte, wie eine leise Stimme im Hinterkopf, die einem von den schrecklichen Dingen erzählt, die in Sachsenhausen geschehen sind. Wer von uns könnte diesen Besuch je vergessen? 

Nicht zu vergessen, sondern sich zu erinnern, das war das Ziel der Gedenkstättenfahrt, die die Geschichtsleistungskurse des Albrecht Dürer Gymnasiums im Januar nach Berlin mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW unternahmen. Heute, mehr als 70 Jahre nach dem Holocaust, könnte es so leicht sein, die Gräueltaten, die Gewalt und den Hass des nationalsozialistischen Regimes, das Deutschland ab 1933 und bis 1945 beherrschte, zu verdrängen. Um nicht nur dem Vergessen vorzubeugen, sondern auch den Opfern des Holocausts zu gedenken, findet man in Berlin heute 40 Gedenkstätten und Mahnmäler. Die Schülerinnen und Schüler nahmen an einer Führung durch das Deutsche Historische Museum teil, die unter dem Thema Krieg und Frieden unterschiedliche Friedensschlüsse nach verschiedenen Nachkriegssituationen veranschaulichte und die Bedeutung von Kommunikation zwischen Siegern und Besiegten auch im Hinblick auf die Aufrechterhaltung eines dauerhaften Friedens aufzeigte. 

Ein sonst nur aus den Medien bekannter Anblick bot sich, als der Bundestag, das politische Zentrum unserer Demokratie, besucht wurde. Auch die Aussicht von der Kuppel des Reichstagsgebäudes auf das vierzig Meter unter den Füßen der Besucher gelegene Berlin empfanden viele als einmaliges Erlebnis. Die Besichtigung der den während des Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma gewidmeten Gedenkstätte in der Nähe des Reichstags gestaltete sich ebenso beeindruckend wie erschütternd. Während diese jedoch noch Hoffnung auf eine friedfertige Vergangenheitsbewältigung symbolisiert, konnten die riesigen, aus dem Boden emporragenden Steinquader des Holocaust-Denkmals nur den Eindruck von Härte, Isolation und Ausweglosigkeit vermitteln. 

Am eindringlichsten gestaltete sich der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen in Oranienburg. Mit einem Ort, an dem so viel Leid, so viel Gewalt und solche Ungerechtigkeiten geschehen waren, konfrontiert zu werden, war für viele zunächst nicht leicht. Dennoch empfanden alle diese Erfahrung als Bereicherung, die das, was die Schülerinnen und Schüler bisher nur aus Büchern und Filmen kannten, nun real vor Augen führte und einen bleibenden Eindruck hinterließ. 

Trotz der allumfassenden Machtposition, die die NSDAP ab 1933 einnahm und die es ihr ermöglichte, weite Teile der deutschen Bevölkerung zu kontrollieren, existierten vielerorts Widerständler, die sich dem System entgegenstellten. Ob sich ihr Widerstand durch Verweigerung, Protest oder sogar durch das Verstecken von bedrohten Mitmenschen äußerte, ihnen allen wird mit der Gedenkstätte Plötzensee gedacht. 

Obwohl das Hauptaugenmerk der Gedenkstättenfahrt auf dem Nationalsozialismus, seinen Tätern und vor allem auf seinen Opfern lag, war es auch wichtig, das Denkmal Berliner Mauer an der Bernauer Straße anzusehen. Durch die 220 Meter Mauer und den ehemaligen Grenzstreifen, die dort noch erhalten sind, war es möglich, zumindest ansatzweise zu begreifen, was es bedeutet haben muss, ein Gefangener im eigenen Land gewesen zu sein und welche Gefahren mit einer Flucht über die streng bewachte Mauer verbunden waren. Dieser Ort lehrt die Bedeutung, die Kommunikation und Kooperation nicht nur zwischen verschiedenen Staaten, sondern auch innerhalb eines Landes einnehmen, und dass es Differenzen auf friedlichem Wege zu klären gilt. 

Berlin. Eine Millionenstadt ohnegleichen, die die Schülerinnen und Schüler viel gelehrt hat und deren Besuch jeden bereichert haben dürfte. Hoffen wir, dass wir auch in Zukunft nicht vergessen, mit Toleranz, Herzlichkeit und Bereitschaft zur friedlichen Konfliktbewältigung durchs Leben zu schreiten und uns unserer Vergangenheit, in der all dies oft nicht gegeben war, stets bewusst bleiben.